In der Ruhe liegt das Wunder

BARSIKOW - Die 70 ausgedruckten Liedzettel reichten bei weitem nicht. Mindestens zu zweit musste mitgelesen werden, um mitsingen zu können am Sonnabend in der proppevollen Barsikower Kirche. Sie wurde nach jahrelanger Restaurierung wieder eingeweiht. Zugleich eröffnete die darin entstandene Pilgerherberge jetzt auch offiziell. Nach Barsikow gepilgert kamen am Sonnabend besonders viele Menschen von weither, weil zugleich das nunmehr 5. Barsikowtreffen stattfand, wie es hieß „für alle Barsikower, ehemaligen Barsikower, jene die Barsikow heißen und alle die sich mit Barsikow verbunden fühlen“.

Mit dem Dorf verbunden fühlt sich noch immer Gisela Kraft. Sie war bis vor eineinhalb Jahren dort Pfarrerin, lebt heute bei Bern in der Schweiz und kam eigens für diesen Tag ins Märkische zurück. „Als ich damals fortging, sah hier noch so einiges schrecklich aus“, erinnerte sie sich. Die Arbeiten waren in vollem Gange, aber noch längst nicht abgeschlossen.

Wie sich alles entwickelte, darauf blickte der sogenannte Baupfarrer Jürgen Brückner zurück (siehe Infokasten). Dabei erwähnte er zumeist die maßgeblich an allem beteiligte Barbara Linke als Vorsitzende des 2005 gegründeten Fördervereins sowie Klaus-Jürgen Grützmacher als Vorsitzenden des Gemeindekirchenrats.

Anschließend wurden im Kirchturm die neuen Pilgerbetten bewundert, von denen sich das Dorf Zuspruch erhofft. Barsikow liegt schließlich unmittelbar am etwa 130 Kilometer langen Jakobsweg von Berlin zur Wunderblutkirche von Bad Wilsnack. Im vergangenem Jahr zählte der Tourismusverband Prignitz mehr als 1000 Wallfahrer auf der 2006 eingeweihten Strecke. Die Rast in Barsikow ermöglichen jetzt zehn Betten in zwei übereinanderliegenden Räumen unterhalb des Glockenstuhls. Dazu gibt es eine kleine Teeküche und einen Sanitärtrakt. (Von Matthias Anke)

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