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Eher fröhlich als traurig Die Autorin Christl Damerow las im Wusterhausener Literatur-Café aus ihrem Buch „Bittersüßer Nachtschatten“

Wusterhausen, den 19.03.2015
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„Bittersüßer Nachtschatten“ hat Christl Damerow aus Krangen ihre zweite Buchveröffentlichung genannt. Am Mittwoch las sie im Wusterhausener Literatur-Café im „Alten Laden“ daraus vor. Zu den Zuhörern zählten viele Lehrerinnen – kein Wunder, die Autorin hat ebenfalls diesen Beruf ausgeübt. 1951 in Waren geboren und aufgewachsen, kehrte sie nach dem Studium an der Greifswalder Universität als Pädagogin in ihre Heimatstadt zurück. Später zog sie nach Neuruppin und unterrichtete dort bis zu ihrem Ruhestand Französisch, Englisch und Geschichte. Ihr Erstlingswerk ist das Kinderbuch „Die Biberbande jagt den KR“.

Die 24 Kurzgeschichten, die nun in dem Band „Bittersüßer Nachtschatten“ vereint sind, hat die Autorin in drei Rubriken aufgeteilt: Kriminal-, Liebes- und Lebensgeschichten. Sie alle würden sich durch einen überraschenden Schluss auszeichnen, verriet Damerow vor Beginn ihrer Lesung. Sie stellte außerdem klar, dass sie nicht autobiografisch schreibe. Allerdings würden durchaus eigene Erfahrungen und Begebenheiten in die Geschichten einfließen. „Das lässt sich bei einem gewissen Alter nicht vermeiden, weil man schon zu viel erlebt hat“, erklärte Christl Damerow. 

Was die Autorin vorliest, entscheidet sie meistens unmittelbar vor den Veranstaltungen, wenn sie ihr Publikum in Augenschein genommen hat. In Wusterhausen meinte sie: „Bei Ihnen ist mehr Fröhlichkeit als Trauer angesagt, habe ich im Gefühl.“ Zum Lachen war die Geschichte „Das Seniorenprogramm“ in der die Autorin erzählt, wie sie vor Ruheständlern liest. Wegen eines fehlenden Mikrofons hört anscheinend nur eine Gruppe der Anwesenden aufmerksam zu und applaudiert zum Schluss artig -  die höflichen polnischen Gäste, die kein Wort verstanden hatten. Dass der Wolf aus dem Rotköpfchen-Märchen durchaus auch in Gestalt eines psychotischen Sparkassenangestellten daher kommen kann, erfuhren die Zuhörer aus einer vorgetragenen Kriminalgeschichte. Deren Schluss überraschte Krimifans allerdings nicht unbedingt. Die Erzählungen von Christl Damerwow sind gut konstruiert, mit einem Spannungsbogen, der sich immer schließt. Deshalb kommen Liebhaber von kurzweiligen, launigen Geschichten auf ihre Kosten.

 

 

Renate Zunke

 

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