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Neuruppiner stellt Federzeichnungen aus

07.06.2014

Bizarr und doch vertraut wirken die Formen, die sich in den Federzeichnungen von Bernd Weimar finden. Man muss sich schon etwas Zeit nehmen, um sie in die eigene Gedankenwelt einzuordnen - im Vorbeilaufen lassen sich die Bilder nicht erschließen.

 

Die neue Ausstellung im Alten Laden gestaltete der bekannte Künstler Bernd Weimar aus Neuruppin und zeigt, was in solch einer alten Technik der Federzeichnung steckt. Zur Eröffnung am vergangenen Donnerstag erinnerte Christiane Schael, dass Bernd Weimar genau vor 14 Jahren und einem Tag seine erste Ausstellung in Wusterhausen eröffnet hatte – und zwar gemeinsam mit Jan Witte-Kropius im Kirchturm bei der ersten Auflage von KUNST im TURM im Sommer 2000. Bernd Weimar erinnerte an die Worte von Picasso, dass Bilder oft um des Verstehens willen betrachtet werden; es ginge jedoch darum, Kunst zu entdecken, auf sich wirken zu lassen und seine eigene subjektive Interpretation eines Bildes zu finden. Dies gab Bernd Weimar auch unseren Gästen mit auf den Weg, die sich anschließend aufmerksam den Zeichnungen zuwanden. Dazu gab es moderne Klavierstücke von Lisa Schulze und eine Kurzgeschichte, ausdrucksstark vorgetragen von Christel Weimar. Anregende Gespräche und ein Buffet mit Häppchen und Getränken rundeten den Abend ab.

 

Zum Künstler

 

Beruflich war Bernd Weimar 16 Jahre lang Leiter der Betriebsakademie der Elektrophysikalischen Werke in Neuruppin. Als Dozent für Mathematik und Physik bildete er Meister und Ingenieure aus. Später übernahm er die Leitung der Volkshochschule. So war er stets unabhängig und konnte seinem kreativen Kopf freien Lauf lassen – ohne den Zwang, von der Kunst leben zu müssen. Viele kreative Phasen durchziehen sein künstlerisches Schaffen. In den 1980er Jahren machte er sich als Maler und Grafiker einen Namen in der Region. Seine Arbeiten belegten seine Begabung für klare Gliederungen und expressive Botschaften. In den 1990er Jahren ging er zur Bildhauerei über, widmete sich zehn Jahre lang insbesondere Holzschnitten, bevor er zu Skulpturen überging. In den letzten Jahren hat sich Bernd Weimar zunehmend der Fotografie gewidmet.

 

„Alle Zeichnungen werden von einer dynamischen Grundstimmung getragen. Schwingende, dynamische Umrisslinien, bildbestimmende Konturen ersetzen die perspektivische Illusion; Linien und die Flächen dazwischen heben sich zum Teil gegenseitig auf, erzeugen eine Ahnung von Verstörung, Abstoßung, Ausgrenzung, aber zugleich auch von schicksalhaft Ineinanderverwobensein, körperlicher und erotischer Abhängigkeit.“ (Günter Rieger, Karwe)

 

Die Ausstellung kann noch bis 31. August 2014 zu den Öffnungszeiten des Herbst’schen Hauses (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr) besichtigt werden.

 

A. Perlt

 

Fotoserien


Ausstellungseröffnung - Federzeichnungen von Bernd Weimar (07.06.2014)

Ausstellungseröffnung am 5. Juni

Ausstellung vom 6. Juni bis 31. August 2014

 

Fotos: Christiane Schael, Andrea Perlt