Mit Ritter und Burgfräulein
Nähen, flechten, waschen mit dem Waschbrett, Kräuter sammeln und trocknen, Getreide mörsern, eine Feuerstelle errichten – im Mittelalter musste vieles per Hand gemacht werden. Das haben Mädchen und Jungen der Wusterhausener Astrid-Lindgren-Grundschule beim gestrigen Bibliotheksfest selbst ausprobiert. Sie waren eingeladen zu einem mittelalterlichen Spektakel im Innenhof des Herbst`schen Hauses.
Etwa 80 Kinder der 4. und 5. Klassen vergnügten sich beim Strohsackschubsen, Ringe werfen, Strohpuppen basteln, Ritter- und Burgfräuleinprüfungen. Sogar ein Abgesandter aus der vergangenen Zeit war erschienen. Ritter Ivanhoe gab sich zünftig gerüstet die Ehre. Man konnte den Klängen einer Flötenspielerin lauschen und sich selbst verkleiden.
Bibliotheksleiterin Kerstin Jonas hatte zur Begrüßung eine kleine Einführung in die Zeit des Mittelalters gegeben. Claudia Stricker vom „vogelfrei-theater“ las eine Rittergeschichte vor.
Keine Mühe hatten die Bibliotheksmitarbeiter und die vielen freiwilligen Helfer gescheut, um für die Kinder das Mittelalter aufleben zu lassen. So glich der Hof einem bunten Handwerksmarkt aus alten Zeiten. In Wusterhausen durfte dabei natürlich das Schustergewerbe nicht fehlen. Staunend erfuhren die Kinder, dass es mal 98 Schuster in der kleinen Stadt gab. Heute betreibt nur noch die Familie Arndt das Handwerk. Sie war gestern mit einem Stand dabei.
Beim Ritter-Quiz konnten die Mädchen und Jungen ihr Wissen testen. Hilfreich waren da die von der Bibliothek vorsorglich angefertigten Informationstafeln. Und natürlich gab es viele Bücher zum Thema. Die waren auch beim Flohmarkt und auf der Tauschbörse zu haben. Gut versorgt wurden die Zeitreisenden aus der „Burgküche“.
Renate Zunke