Protokoll Gesprächskreis 29. Oktober 2014
Protokoll
Gesprächskreis Flüchtlinge 29.10.2014
Insgesamt waren 43 Personen anwesend (Anwesenheitsliste liegt vor, kann beim BM eingesehen werden), darunter der Bürgermeister von Wusterhausen, Herr Blank, und Herr Osinski, Beauftragter zur Betreuung der Asylbewerber im Übergangswohnheim in Treskow/Neuruppin.
Herr Osinski präzisierte noch einmal seine Ausführungen, die er anlässlich der Einwohnerversammlung in Wusterhausen am 24.10. gemacht hatte.
Demnach sind ärztliche Versorgung und Deutschunterricht ausschließlich Aufgaben des Landkreises.
Was die ärztliche Versorgung betrifft wies er darauf hin, dass es für die Flüchtlinge kein Recht auf freie Arztwahl gäbe. Er würde persönlich die erforderlichen Gespräche mit dem KMG-Kliniken Kyritz führen, da der Weg bis zu den Neuruppiner Kliniken zu weit sei. Für die ärztliche Behandlung beim Arzt müssen beim Sozialamt in Neuruppin entsprechende (Überweisungs)- Scheine besorgt werden, dafür sei der für die Flüchtlinge in Wusterhausen zuständige Sozialarbeiter verantwortlich.
Für die Durchführung des Deutschunterrichts seien die SYSTEM-DATA Schulungs- und Beratungsgesellschaft mbH und die Akademie Seehof zuständig.
Ein Thema der Diskussion war, dass viele Flüchtlinge gern einer Arbeit nachgehen würden und dem Staat nicht unnötig „auf der Tasche liegen wollen“. Dies gestalte sich aufgrund der bestehenden gesetzlichen Regelungen schwierig. In diesem Zusammenhang verwies Frau Tackmann (Linke) auf den gerade vereinbarten Koalitionsvertrag zwischen SPD und Linken und hob hervor, dass das Land die Kommunen bei der Unterbringung von Asylbewerbern unterstützen wolle.
Die Wusterhausener schlugen folgende konkrete Unterstützung/Hilfe bei der Integration der Flüchtlinge vor:
- Pfarrer Bothe: Durchführung des Deutschunterrichts im Kalandt in Wusterhausen. Das würde lange Anfahrten vermeiden.
- Praxis für Ergotherapie, Frau Seyffarth: Angebot spezieller Kurse (Handarbeit, Basteln u.ä.) für Flüchtlinge
- Gemeinde: Schaffung einer Plattform für Koordinierung der Anbieter von Hilfsangeboten auf der Internetseite von Wusterhausen, weil gegenwärtig ein Gesamtkonzept für Integrationsangebote der Bürger fehlt.
- Kirchengemeinde: Organisation von Gesprächskreisen, in denen die Flüchtlinge über ihre traumatischen Erlebnisse sprechen können.
Diese Vorschläge werden geprüft und in Absprache mit dem für Wusterhausen zuständigen Sozialarbeiter soweit wie möglich umgesetzt werden.
Aufgrund der in anderen Städten gemachten Erfahrungen wurden folgende weitere Unterstützungswünsche angesprochen:
- Stadtführung für die Flüchtlinge (Einkaufsmöglichkeiten), Kirche, kulturelle Einrichtungen
- Begleitung der Flüchtlinge bei Behördengängen
- Übernahme von Patenschaften beim Erlernen der deutschen Sprache
- Unterstützung dabei, dass Flüchtlinge nicht mit der deutschen Rechtsordnung in Konflikt zu geraten, z. B. Erläuterung der Straßenverkehrsordnung
- Konzepte für Beschäftigung: Organisierung von Spielkreisen, gemeinsames Kochen, Backen oder Schwimmen
- Beschaffung von (nicht mehr genutzten) Fahrrädern für die Flüchtlinge, Reparatur
- Anbringen von Piktogrammen zum Gebrauch der elektrischen Geräte
- Spielzeug- oder Kleidersammlungen.
Die Unterstützungswünsche werden ebenfalls mit dem Sozialarbeiter vor Ort weiter präzisiert, sobald bekannt ist, welche Flüchtlinge zu uns kommen und welcher Bedarf konkret besteht.
Da aber solche oder ähnlich Angebote in anderen Städten angenommen werden, sollten sich die Wusterhausener durchaus schon Gedanken machen, wer sich für die Umsetzung welche Angebote federführend bereit erklärt und Vorschläge unterbreiten, wer noch als potentieller Helfer angesprochen werden sollte. Die Vorschläge können direkt gemeldet werden:
buergermeister@wusterhausen.de
oder telefonisch Tel. 033979 87710
Die nächste Zusammenkunft findet am 26. November 2014, 17:30 Uhr im Rathaus statt. Mit dem Eigentümer der potentiellen Flüchtlingsunterkunft soll geprüft werden, ob zu diesem Termin auch ein Tag der offenen Tür durchgeführt werden kann. Darüber würde dann die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert werden. Abhängig davon, ob der Tag der offenen Tür zu dem Termin durchgeführt würde, könnte die nächste Besprechung dort vor Ort stattfinden. Darüber wird rechtzeitig informiert.
Rosemarie Blank