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Knapp 30 ehrenamtliche „Deutschlehrer“ für Flüchtlinge trafen sich im Rathaus

Wusterhausen/Dosse, den 27.10.2015

Unter Leitung von Frau Dorothea Bothe diskutierten knapp 30 Interessierte, wie die in der Kleeblattregion lebenden Flüchtlinge beim Erlernen der deutschen Sprache wirkungsvoller unterstützt werden können.

In der Septembersitzung der Unterstützergruppe war empfohlen worden, die Hilfsangebote für Flüchtlinge besser zu strukturieren und insbesondere auch die Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache besser abzustimmen.

 

Deutschkenntnisse sind das A und O für die Flüchtlinge, sie erleichtern nicht nur die Kommunikation, insbesondere auch mit Behörden, Beratungsstellen oder auch Ärzten. Sie sind Grundvoraussetzung für eine schnelle Integration.

Die Vermittlung der deutschen Sprache ist zwar generell eine Angelegenheit des Landes und der Arbeitsagentur für Arbeit, aber ehrenamtliche Helfer können hier einfach und effektiv unterstützen.

 

Die Motivation bei den Flüchtlingen in Wusterhausen, die deutsche Sprache zu erlernen, ist groß. Das war die einhellige Auffassung derer, die bei der Vermittlung der deutschen Sprache bereits aktiv waren. Die Herangehensweise war bei den einzelnen Ehrenamtlern sehr unterschiedlich, von der Vermittlung der deutschen Sprache im kleinen Kreis bis hin zu richtigem kleinen Gruppenunterricht mit Hausaufgaben.

 

In der Diskussion haben sich zwei große Schwerpunkte für die Unterstützung des Erlernens der deutschen Sprache herauskristallisiert:

 

1. Hilfe bei der Festigung des Lernstoffes, der in den offiziellen Sprachkursen vermittelt wird.

Frau Schultheiß von SYSTEM-DATA , einer Schulungs- und Beratungsgesellschaft mbH, die Sprachkurse für Migranten nach den Richtlinien des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) durchführt, kündigte an, dass ab Anfang November wieder offizielle Sprachkurse in Wusterhausen stattfinden werden. Sie äußerte den Wunsch, dass Ehrenamtler Unterstützung leisten bei der Festigung des Gelernten und bei den Hausaufgaben, denn die Teilnehmer sollen nach 660 Unterrichtsstunden in 6 Monaten eine Abschlussprüfung - Deutschtest für Zuwanderer - B1 (TELC-Zertifikat)- abgelegen. Dieses Zertifikat ist für die Flüchtlinge sehr wichtig, da es amtlich beweist, dass sie unsere Sprache aktiv benutzen können.

 

2. Alphabetisierungskurse

Wie von der Heimleitung zu erfahren war, gibt es auch Zuwanderer, die nur arabische oder kyrillische Schriftzeichen beherrschen, so dass für diese ein Kurs für das lateinische Alphabet an erster Stelle steht.

 

Informiert wurde, dass den Unterstützern für das Vermitteln der deutschen Sprache das Begleitheftchen „Deutschkurs für Anfänger“ an die Hand gegeben werden kann. Außerdem gibt es auch finanzielle Unterstützung für den Erwerb von Schreibutensilien und Papier. Entsprechende Anträge sind in Arbeit.

 

Die Anwesenden haben ihre konkreten Angebote, wer wann und wo helfen will, aufgeschrieben. Es gibt Angebote für die Standorte Neustadt, Kyritz, Lögow und Wusterhausen. Jetzt ist es an den Sozialarbeitern, eine Zuordnung der Flüchtlinge zu empfehlen. Da in der Region viele weitere Flüchtlinge erwartet werden, werden noch mehr Helfer gesucht, die den Flüchtlingen helfen, unsere Sprache und Kultur zu erlernen.

 

Eine gesonderte Diskussion gab es zum Abschluss um die leidige Frage nach geeigneten Unterrichtsräumen für die Deutschkurse. Die Leiterin der Unterkunft in der Seestraße bot an, das Spielzimmer, das die Ehrenamtler mit als erstes eingerichtet haben, nunmehr zum Unterrichtsraum umzugestalten. Das ist sicherlich keine gute Lösung (zumindest für die kleineren Kinder). Die Raumsuche geht weiter, sie muss auch weitergehen, denn die Anzahl der Flüchtling steigt an: im November werden zum Beispiel Flüchtlinge in Lögow erwartet.

 

Danke an Frau Bothe und alle Unterstützer. Eine erneute Zusammenkunft wird es geben, um Vorstellungen über die Hilfe für die Kinder beim Erlernen der deutschen Sprache zu besprechen. Im November soll auch wieder ein Begegnungscafé stattfinden – eine gute Gelegenheit, mit den Flüchtlingen ungezwungen in Kontakt zu kommen.

 

Da die Zahl der in unserer Region untergebrachten Flüchtlinge weiter ansteigen wird, werden weitere Helfer gesucht, die den Flüchtlingen helfen wollen, unsere Sprache und Kultur zu erlernen. Interessenten melden sich bitte bei Pauline Burnouf: 0331 96762 53 oder Dorothea Bothe: 033979 505 588.