Premiere mit farbiger Vielfalt
Im "Alten Laden" von Wusterhausen hat am Samstag die neue Ausstellungssaison begonnen
Frauke Borchardt
Die Ausstellungssaison 2018 in der Galerie "Alter Laden" in Wusterhausen ist eröffnet. Seit dem vergangenen Sonnabend sind im Herbst'schen Haus Am Markt Nr. 3 Arbeiten des Malers Frank Weber aus Langen zu sehen. Der Künstler wurde 1950 in Chemnitz geboren. An seine Ausbildung zum Elektromechaniker mit Abitur in Stollberg schloss sich 1970 ein Studium der Physik an. Ab 1974 war er in den Elektrophysikalischen Werken in Neuruppin tätig und fand 1999 mit seiner Übersiedlung nach Langen eine endgültige Heimat im Ruppiner Land. Schon als Kind malte er gern und zeichnete später berufsmäßig im technischen Bereich. Auf Anregung seiner Frau Ursula besuchte er als Ruheständler Malkurse bei Werner Grossmann in der Volkshochschule in Neuruppin. Eine der Übungen dort geht so: Die Malschüler sitzen um einen Tisch herum, auf dem ein Gegenstand liegt, den sie aus verschiedener Perspektive darstellen sollen. Dabei wählt jeder sein eigenes technisches Ausdrucksmittel. So entstehen Kunstwerke in unterschiedlichen Techniken wie zum Beispiel Bleistiftzeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Acrylmalereien. Die vorgegebene Freiheit bei der Auswahl der Stilmittel sorgt für Abwechslung und angeregte Diskussion über die Bilder. In all diesen Techniken hat sich Frank Weber mit Erfolg versucht. Die Malerei mit ihren vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten inspirierte ihn so sehr, dass er weitere Kurse bei den Künstlern Bernd Martin in Falkensee und Karla-Maria Hinze in Linum besuchte, um sein Wissen zu erweitern. Schließlich wurden sein Talent und sein Fleiß mit guten Arbeitsergebnissen belohnt. Zahlreiche Bildwerke entstanden in realistischer Weise, auf denen das unmittelbare Umfeld dargestellt wird. Den Betrachter erwarten in Wusterhausen präzise Bleistiftzeichnungen mit dem Titel "Wunderbaum" in mehreren Varianten. Genaues Anschauen lohnt sich, weil sich dabei plötzlich Gesichter und Gebilde entdecken lassen, die uns die Fantasie eingibt. Und - Hand aufs Herz - wer hat noch nie die Strukturen einer alten Weide bewundert und sich dabei in den Stamm und die Zweige Fabelwesen hineingeträumt? Zahlreiche Stillleben wie "Birnen" und "Kürbis mit Wurzel", auch Landschaften erfreuen die Besucher. Darunter sind viele Aquarelle wie "Wusterhausener Rathaus" und die "Schiffahrt". Die Stadtkirche "St.-Peter und Paul" ist als Pastell zu bewundern. Aufsehen erregt auch eine kleine Federzeichnung. Sie zeigt ein tanzendes Bauernpaar, einem sehr bekannten Werk von Albrecht Dürer nachempfunden. Frank Weber sagte bei der gut besuchten und vom Musikstudenten Marvin Lindner am Klavier musikalisch umrahmten Vernissage: "Man muss ein Bild sich entwickeln lassen." Das trifft den Kern seines künstlerischen Schaffens.
info: Die Ausstellung ist bis zum 25. März zu besichtigen. Alle Bilder sind käuflich zu erwerben.
Fotos: Frauke Borchardt