Ausstellung wirbt für die Aktion Offene Gärten in der Prignitz
Vielleicht bis bald am Apfelbaum
"Offene Gärten" soll es 2019 auch in der Gemeinde Wusterhausen geben/Sonderausstellung eröffnet
Text: Wolfgang Hörmann Bilder: Frauke Borchardt
Wusterhausen. Die Familien Schneider aus Brüsenhagen und Kröger aus Putlitz haben ein gemeinsames Hobby. Sie sind Gartenfreunde, tun alles dafür, damit es bei ihnen grünt und blüht - und sie lassen andere daran teilhaben. Schon im 10. Jahr beteiligen sich die Schneiders und die Krögers an der Aktion "Offene Gärten" in der Westprignitz. Wie die ins Laufen kam, darüber berichtete am vergangenen Sonnabend in Wusterhausen Martina Grade vom Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. "Im Vergleich zu Niedersachsen, wo vor den Haustüren häufig Koniferen oder Tannen dominieren, sind bäuerliche Vorgärten eben typisch in Brandenburg", so die gelernte Landwirtin. Wer davon den schönsten hat, sollte ein Wettbewerb entscheiden. Mitmacher fanden sich schnell. Die Resonanz bei den Zaungästen war von Beginn an groß. Der Nachweis, wie der Mensch mit der Natur schonend und nachhaltig umgeht, dabei sich und anderen Freude macht, schwappte schnell auf Nutzgärtner über. Es gab dann Führungen durch zunächst einen einzigen Garten, der so gut gefiel und Massen anzog, dass Besucher schnell nach mehr verlangten. Im Jahre 2009 begründete man zwischen Perleberg und Pritzwalk mit 19 "Offenen Gärten" eine Tradition. In diesem Sommer werden es 24 sein.
Das müsste doch auch bei uns zu machen sein, dachte sich Katharina Zimmermann, Leiterin des Wegemuseums in Wusterhausen. Sie fand beim Aufräumen im Depot eine ganze Anzahl von Plakaten aus DDR-Zeiten. Darauf stand: Kleingärtner sollten zu Aufkaufstellen bringen, was sie geerntet hatten. Der Fund befeuerte die Idee, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Die bunten Plakate hängen seit dem Wochenende in einer Sonderausstellung des Museums. Deren Eröffnung nutzte Katharina Zimmermann, um ab 2019 für "Offene Gärten" auch in den 22 Ortsteilen der Großgemeinde zu werben. Dafür ist der 2. Sonntag im Juni gesetzt, doch lassen sich die Einladungen unter Apfelbäume auch auf weitere Termine ausdehnen.
Bei Barsikows Ortsvorsteher Willem Schoeber und Anna Funke, Vorsitzende des Dorfvereins, passt die Idee ins Konzept. Gerade ist die Aktion: "Wir bringen Barsikow zum Blühen" angelaufen. Eine unabhängige Jury will sich im Juni auf die drei schönsten Vorgärten oder Kübelgestaltungen einigen. Die Preisverleihung mit Urkunde und Pflanzgutschein erfolgt beim Dorffest am 30. Juni. Barsikow war 2017 Sieger im kreislichen Wettstreit "Unser Dorf hat Zukunft". Jetzt gilt es, landesweit zu bestehen. Eine Bewertungskommission verschafft sich am 22. Juni bei einem Rundgang durchs Dorf den hoffentlich besten Eindruck. Je mehr dann grünt und blüht, desto besser.