Eine Woche voller Tanz und Akrobatik
Wusterhausen. Sie springen hoch, wirbeln mit den Armen umher und zeigen Hebefiguren. Sie tanzen, als ob sie aus Gummi wären, wackeln mit dem Po und schütteln den ganzen Körper. Von der Tribüne gibt es dafür anhaltenden Applaus. Was man in einer Woche Tanzcamp alles lernen kann, das war am Donnerstagmorgen in der Dosse- Halle in Wusterhausen zu sehen. 40 deutsche und polnische Tänzerinnen zwischen sieben und 17 Jahren – unter ihnen war nur ein Tänzer – hatten dazu eingeladen. Sie zeigten Performances zu Hip Hop, aber auch zu aktueller Musik aus den Charts.
Seit Montag nahmen die Kinder und Jugendlichen am Tanzcamp in Wusterhausen teil. Die
polnischen Schülerinnen waren bei Gasteltern untergebracht. Die polnische Tanzlehrerin
Manuela Mamys hat eine eigene Tanzschule namens „Nowinka“. Sie begleitete das Tanzcamp an der Dosse professionell und half den Mädchen dabei, ihre tänzerischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Manuela Mamys studierte mit den Kindern Choreographien ein, die teilweise sogar synchron waren.
„Die ganze Woche war nur auf das Tanzen ausgelegt“, erzählt Birgit Kusche, Leiterin der Astrid-Lindgren- Grundschule Wusterhausen. Zusammen mit dem Hort der Kita „Regenbogen“, der Gemeinde Wusterhause und dem Gewerbeverein konnte das Tanzprojekt gestemmt werden. Die Gemeinde hatte dafür Fördermittel über das Deutsch-Polnische Jugendwerk bekommen. Unterstützung gewährte auch die Sparkasse Ostprignitz-Ruppin. Basis des Projektes, das bereits zum zweiten Mal an der Dosse stattfand, ist die Städtepartnerschaft zwischen Wusterhausen und Przytoczna. Sie wurde im Jahr 2014 auf die Beine gestellt.
Der Gewerbeverein Wusterhausen ist laut Bürgermeister Roman Blank sehr engagiert in dieser Städtepartnerschaft. So hat sein Vorsitzender Klaus Ribbe zusammen mit seiner Frau Kerstin einen großen Anteil am Gelingen des Tanzcamps. Ribbe half unter anderem bei der Organisation.
Birgit Kusche war beeindruckt von den Leistungen, die von den Kindern bei der Abschlussveranstaltung gezeigt wurden. „Ihr habt nicht nur viel Sport gemacht, sondern auch gezeigt, dass Tanzen verbindet – über die Ländergrenzen hinaus“, sagte sie. Zudem hätten die Mädchen gezeigt, wie viel Trainingsfleiß, Engagement und Fitness in ihnen steckt. Die Schulleiterin ernannte Manuela Mamys spontan zur „Dancing Queen“. Alle Teilnehmer des Tanzcamps bekamen außerdem eine Urkunde. Das nächste Treffen zwischen Wusterhausen und Przytoczna findet in Polen statt. Im August wird dort das traditionelle Tomatenfest gefeiert. „Es beginnt mit einer Tomatenschlacht“, weiß Wusterhausens Bürgermeister Roman Blank. Er war schon einmal da.
Die Gemeinde Wusterhausen fährt mit einer Delegation zum polnischen Stadtfest. Dort werden bis zu 20 000 Besucher erwartet. Blank wusste auch, dass es noch ein Fußballspiel zwischen dem Wusterhausener Fußballverein Blau-Weiß und einer Mannschaft aus Przytoczna geben soll. Einen Termin konnte er aber noch nicht nennen. Die Fußballer haben das Organisatorische dafür übernommen, hieß es.
Sandra Bels
Märkische Allgemeine Zeitung/Kyritzer Tageblatt